"Kein Bonusspiel": Kniats Handschrift als Bielefelds Hoffnung
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Bielefeld empfängt zum dritten Mal in der laufenden Pokal-Saison einen Bundesligisten auf der Alm. Die Überzeugung, dass den Arminen erneut eine Überraschung gelingt, ist bei Mitch Kniat vorhanden.
Die Mentalität ist ihm enorm wichtig: Mitch Kniat. IMAGO/Picture Point
"Wenn ich einen Verein übernehme, dann muss ich erstmal gucken: Was sind die vorhandenen Baustellen? Und die versuche ich zu schließen, bevor ich neue Baustellen aufmache", an den Rat, den Mitch Kniat zu Beginn seiner Trainerkarriere erhalten hatte, erinnert sich der Bielefelder Trainer in der Gegenwart noch ganz genau. Am Dienstag könnte dem damaligen "Dozenten" Ole Werner der Rat auf die Füße fallen.
Denn Kniat, der den DSC nach dem Abstieg in die 3. Liga mit nur einem unter Vertrag stehenden Spieler 2023 übernommen hatte, stabilisierte die Arminia im Vorjahr und führte sie in der laufenden Saison unter anderem ins Pokal-Viertelfinale gegen das von Werner trainierte Werder.
Kniat: Werner wird auf alles eingestellt seinVor dem "absoluten Highlight" ist der Respekt für den SVW-Coach weiter groß. So glaubt Kniat nicht daran, sein Gegenüber überraschen zu können - und das, obwohl er sich nicht in die Karten schauen lassen wollte. "Ich glaube, dass Ole Werner sie auf alles einstellt, was wir vorhaben", erklärte der DSC-Trainer auf der Pressekonferenz.
Die Sachen, die man beeinflussen kann, ohne dass man Talent hat, sind mir total wichtig.
Als Außenseiter wird Kniat wohl wieder auf eine im Vergleich zum Alltag defensivere Ausrichtung setzen. Daher dürften die Bremer für die Vorbereitung besonders die Pokalspiele Bielefelds gegen Hannover, Union und Freiburg als Anschauungsmaterial ausgewählt haben.
Die Handschrift des Trainers wurde bei allen drei Überraschungen sichtbar. "Die Sachen, die man beeinflussen kann, ohne dass man Talent hat, sind mir total wichtig. Wir werden im Pokal niemals einem Bundesligisten fußballerisch auf Augenhöhe begegnen. Aber kämpferisch und bei der Arbeit gegen den Ball, da sind wir auf Topniveau", erläuterte Kniat, der personell auf Isaiah Young verzichten muss im Interview mit der DeichStube.
Die Tugend, gepaart mit den Fans im Rücken, gibt der Arminia Hoffnung auf den nächsten Pokal-Coup. "Für uns ist das kein Zusatz- oder Bonusspiel. Wir gehen das Ding so an, dass wir eine Runde weiterkommen wollen, um die Geschichte weiterschreiben zu können", erläuterte Kniat.
kicker